Wo Heileurythmie angewandt wird

In freien Praxen, Therapeutika und bei Hausbesuchen

Heileurythmie wird vom behandelnden Arzt verordnet und nach einem individuell aufgestellten Therapieplan von Heileurythmisten durchgeführt - sie findet in der Regel als Einzeltherapie statt. Eine Therapieeinheit dauert 45 Minuten (incl. Nachruhe). Ein Behandlungszyklus umfasst 10-15 Einheiten. Bei chronischen Erkrankungen und Entwicklungsstörungen kann die Behandlung auch über einen längeren Zeitraum erforderlich sein.

In Kliniken

In zahlreichen Kliniken - Akutkrankenhäusern, Psychiatrischen und Psychosomatischen Kliniken -wird Heileurythmie in Fachbereichen wie Innere Medizin, Onkologie, Neurologie, Chirurgie, Gynäkologie, Pädiatrie etc. als Einzel- oder auch Gruppentherapie angewandt. Je nach Bereich ist hier eine Spezialisierung der heileurythmischen Arbeit erforderlich. Heileurythmie findet in der akuten Krankheitssituation während eines Klinikaufenthaltes täglich statt.

Heileurythmie kann im Stehen, im Sitzen oder auch im Liegen angewandt werden - auch bei Patienten, die selbst kaum oder gar nicht bewegungsfähig sind. 

In Schulen und Kindergärten 

Heileurythmie ist ein fester Bestandteil der Waldorfpädagogik. Je nach Notwendigkeit wird von Arzt, Eltern, Pädagogen und Therapeut gemeinsam ein individueller Therapieplan für die Förderung durch Heileurythmie entwickelt und innerhalb der jeweiligen Einrichtung ausgeführt. Im Sinne der Salutogenese - der Gesunderhaltung - wird gerade auch im Entwicklungsalter schon Entscheidendes bewirkt. Pädagogisch-therapeutisch gefördert werden hier Kinder und Jugendliche mit Wachstums- und Haltungsstörungen, Fehlsichtigkeit, Schlafstörungen, Bettnässen, Pubertätsschwierigkeiten, Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungs- und Wahrnehmungsstörungen.

In heilpädagogischen und sozialtherapeutischen Einrichtungen

Da die Heileurythmie von dem Ineinanderwirken der verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten, auf physisch-funktioneller wie auch seelisch-geistiger Ebene ausgeht, ist sie in besonderem Maße zur Anwendung in diesen Einrichtungen geeignet. Heileurythmische Bewegungsabläufe wirken harmonisierend und gesundend auf Wachstum, Regeneration und geistige Entwicklung.

In Sanatorien und Rehabilitationszentren

Ein Kuraufenthalt bietet vor allem im psychosomatischen Bereich die Möglichkeit seelischer und körperlicher Regeneration sowie der neuen Eigenwahrnehmung. Die Bewegungsübungen der Heileurythmie stellen das seelische Gleichgewicht wieder her, lösen Blockaden und mobilisieren Lebenskräfte. Neue individuelle Impulse lassen sich finden, Erschöpfungs- und Krankheitsursachen werden erkannt und ihre Umwandlung initiiert. In der Rehabilitation - vor allem im Bereich der inneren Medizin - wird bei Herz-Kreislauferkrankungen, allergischen Erkrankungen, wie Asthma oder Neurodermitis, und in der Onkologie heileurythmisch das fortgesetzt, was in der Akutsituation begonnen wurde.

In Altenheimen

Heileurythmie für ältere Menschen wirkt zunächst präventiv im Sinne der Salutogenese - der Gesunderhaltung. Die psychische Beweglichkeit und die Regeneration der Lebenskräfte werden durch die heileurythmischen Übungen stimuliert. Im Weiteren gehört es zu ihren Aufgaben, ein positives Lebensgefühl zu fördern, Schmerzen zu lindern bzw. den aktuellen Zustand bei Alterskrankheiten wie Morbus Parkinson, Alzheimer, seniler Demenz, Apoplexie, Infarkt, etc. zu halten oder zu verbessern.